Mein Switch zu Android

Liebe Leser es ist nun seit längerem Still auf diesem Blog, trotzdem habe ich euch nicht vergessen.

Bei Mir gab es seit Juni eine Änderung. Da mein iPhone langsam etwas Altersschwäche aufzeigte, habe ich mich für einen Wechsel entschieden. Obwohl Apple Produkte macht, die auf hohem Niveau sind, finde ich die Preise für die Smartphones langsam, aber sicher etwas überteuert.

 

Zudem störte mich, dass bei künftigen Geräten die Entsperrung via Fingerprint nicht mehr vorhanden ist. Da mein Gesicht etwas speziell aussieht habe ich Befürchtungen, dass bei mir face-id nicht zuverlässig funktionieren würde. Nachdem ich aus der Community hörte, dass Android immer besser wird entschied ich mich erneut den Schritt zu wagen. Ich kaufte also ein Google Pixel 3. Später habe ich mich auch nach den entsprechenden Smartwatches umgesehen.

Aber nun zum Google Pixel 3.

Das Telefon ist hochwertig verarbeitet und läuft sehr flüssig. Nach einer Umgewöhnung kann man sehr wohl damit im Alltag arbeiten. Es gibt ein paar Dinge, welche man anders bewerkstelligen muss. Beispielsweise lässt sich eine Telefonnummer nicht direkt aus dem E-Mail-Client anrufen. Wenn man aber die letzte Äusserung des Screenreaders in die Zwischenablage kopiert, kann man auch hier die Nummer aus dem E-Mail in die Telefon-App kopieren und den Anruf tätigen.

Natürlich muss man sich für blindenspezifische Apps alternativen suchen, denn nicht alle verfügbaren Apps auf iOS gibt es auch für Android. Da ich früher immer Blindsquare nutzte hatte ich Befürchtungen kein Äquivalent zu finden. Das Äquivalent heisst auf Android Lazarillo.  Nebst dem reinen Ansagen von Sehenswürdigkeiten und Kreuzungen, hat es auch eine integrierte Navigation.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit Widgets zu verwenden. Widgets sind kleine Bereiche die Informationen aus einer App anzeigen. Diese können beispielsweise auf dem Home-Screen platziert werden. Ich schätze beispielsweise sehr das Kalender Widget, was mir alle Termine anzeigt. Es ist oft so, dass man, um bestimmte Aufgaben zu automatisieren zusätzliche Apps suchen und installieren muss. Im Gegenzug kann man aber sein System viel freier konfigurieren. Telefonanrufe werden beispielsweise nicht automatisch auf Lautsprecher geschaltet, wenn man den Hörer entfernt. Dies ist ungewohnt. Meiner Meinung nach hat es aber auch Vorteile, dass nicht jeder automatisch mitbekommt, bei welchem Call-Center ich anrufe und welche Auswahlmöglichkeiten ich habe. Möchte ich diese Funktion nachrüsten, gibt es automatische Apps, die dies erledigen können.

Die wirkliche Stärke ist aber der Google-Assistant. Der Assistant kann beispielsweise Anrufe tätigen, WhatsApp Nachrichten versenden oder eine Navigation starten. Er kann beispielsweise auch einfache Fragen beantworten. Möchte man die Öffnungszeiten von Geschäften wissen, kann er diese in der Regel beantworten.

Hardwareseitig ist der USB-c-Standard ein wirklicher Leckerbissen. Das Telefon kann mit entsprechender Power in 1 H aufgeladen werden. Hat man beispielsweise sein Ladegerät vergessen bestehen grosse Möglichkeiten, dass ein Netzteil eines Laptops zum aufladen verwendet werden kann. Auch das kabellose Laden ist eine nette Spielerei.

Mittels NFC lassen sich neue Geräte sehr einfach koppeln, vorausgesetzt diese Unterstützen ebenfalls NFC. Leider ist diese Funktion bei Apple immer noch nicht freigegeben.

Fazit:

Auch wenn gewisse Dinge nicht so elegant wie bei Apple funktionieren überwiegen für mich zurzeit die Vorteile von Android. Gerade die Hardware zu vernünftigen Preisen macht es zu einer sehr guten Alternative. Auch die jüngste Screenreader Umfrage von Webaim zeigt, dass die Nutzung von Android unter blinden am Steigen ist.

Wer noch nie Erfahrungen mit einem Touchscreen hatte ist sicherlich am Anfang bei Apple besser aufgehoben, da sie immer noch am meisten Verbreitung unter Menschen mit Sehbehinderung finden. Möchte Jemand mehr aus seinem Gerät machen und ist bereit neue Wege zu gehen bietet Android eine günstige und gute Alternative. Man muss allerdings bereit sein das System zu personalisieren und für die Aufgaben entsprechende Lösungen und Apps zu suchen. Dafür wird man mit einer unglaublichen Flexibilität belohnt.

Wie sind eure Erfahrungen? Wie immer freue ich mich über Anregungen in den Kommentaren.

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